Alles, was ich dir hätte sagen sollen, bevor du gegangen bist

Herzschmerz

Anina Krüger

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Alles, was ich dir hätte sagen sollen, bevor du gegangen bist

Ich hätte dir all die unausgesprochenen Worte sagen sollen, die ich in meinem Herzen vergraben hatte.

Ich hätte die Gedichte teilen sollen, die ich an diesen Herbsttagen schrieb, als wir im ausgehöhlten Stamm einer Zeder saßen.

Und als wir uns auf dem mit Herbstlaub bedeckten Boden ausstreckten und auf den Regen blickten, der auf die Schwertfarne und den Efeu prasselte.

Ich hätte dir die Worte meines Herzens sagen sollen: dass du der einsame Stern an meinem Himmel warst und die einzige Seele, die mir half, die Schönheit der Welt zu sehen.

 

 

Weißt du, was ich geliebt habe? Das ist ganz einfach.

Es ist irgendwo in dieser Zeit, als es eine kalte und regnerische Nacht war. Wir standen am Fenster zu den vertrauten, blassweißen Wänden und schauten über die Stadt.

Der Moment, in dem wir das Spiel von Licht und Schatten auf dem Rasen beobachteten und die sanfte Brise spürten. Die Blätter der Bäume raschelten und zitterten wie ein Tiny Dancer.

Das Sonnenlicht, das durch die Blätterkuppeln der Bäume fiel, und die strahlenden, schönen Tage schienen uns zuzuwinken.

Wir tanzten barfuß über den Küchenboden, während wir die imposante Schönheit des kalten Morgens bewunderten. Die süßen Küsse, die wir teilten, während unsere Körper strahlten und unsere Herzen in unserer Brust hämmerten, während wir uns unter die Laken kuschelten.

Wir fühlten uns beide wie im Dezember, voller Versprechen, Dankbarkeit und Aufregung. Der Sonnenschein, der Regenbogen, das blaue Gewölbe des Himmels, das von klösterlichen Mauern begrenzt wird, und die grüne Erde, die sich in den Hügeln und Tälern bis zum Horizont erstreckt.

Ich habe den Moment immer geliebt, wenn wir beide spürten, wie ein früher Winterwind wehte.

Der Himmel war vollkommen klar, und die Sterne waren kühle Lichtpunkte. Wir sahen beide zu, wie sich die Ahornblätter zusammenrollten und abfielen. Mit der Zeit zermahlte der Regen sie zu einem kastanienbraunen Brei.

Wir beide beobachteten die Vögel, die in einer riesigen, dunklen Wolke über den Baumwipfeln immer lauter zu rufen begannen. Sie flogen zu Hunderten ein, Welle um Welle, kamen aus dem Westen und verschwanden dann in der Stille.

Sie verschwanden in den dunklen Zedernblättern und in den dunkler werdenden Himmel.

Wir beide beobachteten die Welt in der Abenddämmerung. Wir sahen, dass der Horizont immer noch rosa, rot, lachsfarben und lavendelfarben schimmerte, auch wenn die Sonne schon verschwunden war.

Es war immer noch ein wunderschönes Licht.

Heute ist die Welt unverständlich kompliziert und doch machte der Ort, an dem wir einst standen, in meinem Herzen einfach Sinn.

In der Stille meines Gedankens drängen sich all diese unausgesprochenen Worte und Erinnerungen immer noch tief in mein Herz.

Ich nehme an, das werden sie immer tun.