In einer Welt, die mit aszendentem Ärger über Einsamkeit zu kämpfen hat, haben jüngste wissenschaftliche Studien die tiefgreifenden Auswirkungen der Bindung zwischen Mensch und Hund auf die Stimmung und die Lebenserwartung untersucht.
Jenseits des Klischees, dass Hunde die besten Freunde des Menschen sind, machen Forscher, darunter die Professorin Jen Golbeck von der University of Maryland, deutlich, dass es bei dieser Verbindung um mehr geht als um bloße Assoziationen – die Kausalität spielt eine bedeutende Rolle.
Golbeck, die ein Buch zu diesem Thema verfasst hat, hebt die Ergebnisse von “unglaublich biologischen, streng kontrollierten Studien” hervor, die den einzigartigen geistigen und körperlichen Nutzen von Hunden für den Menschen aufzeigen.
Die Forschung wirkt sich auch auf Katzenbesitzer aus.
Ein wichtiger Aspekt der Mensch-Hund-Beziehung ist die Förderung der körperlichen Aktivität. Studien deuten darauf hin, dass ein Spaziergang mit einem Hund nicht nur die Bindung zwischen Mensch und Hund stärkt, sondern auch den Traum fördert, mehr Zeit im Freien zu verbringen – ein Segen für die psychische Gesundheit.
Die Verstärkung der stimmungsaufhellenden Wirkung von Bewegung in Begleitung eines Hundes ist in verschiedenen Studien nachgewiesen worden. So wurde festgestellt, dass Hundehalter/innen viermal eher die empfohlenen Trainingswerte für Ausdauersport finden und 14-mal eher einen Spaziergang in der Freizeit machen.
Die Bindung zwischen Mensch und Hund und die Begleitung als Heilmittel
Hunde gehen über die bloße Konfidenz hinaus; sie sind bewährte Begleiter, die Einsamkeit lindern und zur Verringerung chronischer Probleme der psychischen Gesundheit beitragen. Die emotionale Unterstützung durch Hunde hat einen spürbaren Einfluss auf Stress und Blutdruck.
Das Streicheln oder Kuscheln mit einem Hund triggert die Ausschüttung von Wohlfühlhormonen und reduziert das Stresshormon Cortisol. Untersuchungen zeigen, dass sich die Zeit mit Hunden positiv auf die Stimmung von Kindern und Schülern auswirkt.
Die Vorteile der Gesellschaft von Hunden erstrecken sich auch auf die allgemeine Gesundheit, einschließlich möglicher Verbesserungen der Schlafqualität. Studien über einen Zeitraum von zehn Monaten mit einem Haustier machen deutlich, dass die Adoption eines Hundes mit weniger Schlafproblemen und weniger gesundheitlichen Problemen wie Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen einhergeht.
Außerdem wurde festgestellt, dass Tierhalter seltener zum Arzt gehen oder Herzmedikamente einnehmen müssen.
Bemerkenswert ist auch der Einfluss von Hunden auf die Immunreaktion und die Erholung von Herzerkrankungen. Der Kontakt zu Hunden wird mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Allergien bei jungen Menschen in Verbindung gebracht und beeinflusst die Entwicklung und Reaktion des Immunsystems.
Was die Herzgesundheit angeht, so zeigen Forschungsergebnisse, dass Hundebesitzer ein um 31 % geringeres Risiko haben, an Herzproblemen zu sterben, als Menschen, die keinen Vierbeiner bei sich haben. Außerdem ist es wahrscheinlicher, dass Menschen mit Haustieren eine Rehabilitationsmaßnahme erfolgreich abschließen und eine längere Überlebenszeit haben.
Hunde verfügen über eine bemerkenswerte Fähigkeit, medizinische Probleme und Veränderungen zu erkennen. Manche Hunde können einen niedrigen Blutzuckerspiegel erkennen, Krampfanfälle vorhersagen oder sogar das Vorhandensein von COVID-19 feststellen. Außerdem haben Hunde bewiesen, dass sie erkennen können, wenn Menschen gestresst sind.
Es ist keine Einbahnstraße – auch der Mensch ist für den Hund von Nutzen. Die Interaktion mit Menschen triggert bei Hunden die Ausschüttung von Oxytocin, und ihr Gehirn reagiert auf die Geräusche und den Geruch ihrer Menschen, ähnlich wie das Gehirn von Babys.
Bei aller Freude über diese besondere Verbindung sollte man sich aber auch der Realität stellen. Nicht jeder Mensch macht positive Erfahrungen mit Hunden. Golbeck, der Golden Retriever rettet, räumt ein, dass einige Hunde, die verschenkt wurden, zurückgegeben werden können, wenn sie nicht richtig erzogen wurden.
Bevor man einen Hund adoptiert, sollte man sich vergewissern, dass man die Zeit, die Energie und das Verständnis dafür hat, was man von einem Hund erwartet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund weit über eine oberflächliche Kameradschaft hinausgeht. In dem Maße, in dem die Wissenschaft die komplizierten Schichten dieser Bindung entschlüsselt, wird immer deutlicher, dass die Freude, die Unterstützung und die gesundheitlichen Vorteile, die ein Hund mit sich bringt, nicht nur auf Anekdoten beruhen, sondern wissenschaftlich belegt sind.